Sagen Sie, wie wird
man eigentlich ...?
"Kabarettist", also jemand,
der im Rahmen von "Kabarett-Programmen" auftritt, wurde ich, als ich
draufkam, daß man damit bedeutend mehr Publikum erreichen kann als mit
hochliterarischen Lesungen. Anfangs, in der Grazer Studententruppe "feinkunst
cabaret WAWA", war ich das männliche Equivalent einer Diseuse, nämlich ein
Disaster.
Anders gesagt: Ich trug Chansons vor, und zwar erbärmlich schlecht.
Weil das so nicht weitergehen konnte, besuchte ich ziemlich viele
Workshops, Pantomime, Modern Dance, Jonglieren, alles Mögliche; nahm
außerdem, wann immer ich das Geld dafür hatte, Sprech- und Gesangsstunden;
und versuchte, mein musikalisches Spektrum zu erweitern, indem ich
seltsame Instrumente zu sammeln anfing: Kinderklaviere, Sturmglocken,
Taschengewitter ...
Ich glaube, ich war auch einer der ersten Besitzer eines Musikcomputers in
Österreich (1984 ergatterte ich ein Ausstellungsstück, einen Yamaha
MSX-Rechner, der acht verschiedene digitale Tonspuren gleichzeitig
abspielen konnte – für damalige Verhältnisse eine Sensation).
Naja, und irgendwann ist aus all dem, was ich mir unterwegs so
zusammengeklaut habe, wohl eine Art persönlicher Stil geworden.